Psychotherapie
"Zwischen Reiz und Reaktion ist ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Fähigkeit, unsere Reaktion bewusst zu wählen.
In unserer Reaktion liegt unser Wachstum und unsere Freiheit. "
Viktor Frankl
Vielen Menschen fällt es im Alltag zunehmend schwer sich genügend Zeit für sich zu nehmen. Sich den eigenen Themen zuzuwenden, bleibt daher oft auf der Strecke. Was steht jetzt gerade an in meinem Leben? Wo bin ich gefragt, und gefordert? Wohin soll es mit mir und meinem Leben gehen? Was brauche ich, damit es mir gut geht?
Welche Herausforderungen und Hürden erlebe ich? Wie viel Genuss und Lustvolles findet Platz in meinem Leben? Lebe ich mein Leben oder nach den Vorstellungen von anderen?
Psychotherapie hilft dabei, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und Antworten auf sie zu finden.
Zur Psychotherapie zu gehen ist hoch häufig mit Vorurteilen verbunden - die Hemmschwelle einen Termin zu vereinbaren ist daher oft groß. Doch gerade in letzter Zeit, beginnt sich dieses Image zum Glück zu wandeln. Immer mehr Leute erkennen, wie wertvoll es ist, Persönliches und Problematisches in angenehmer und geschützter Atmosphäre mit einer kompetenten und neutralen Person zu besprechen.
Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, mit den alten Vorurteilen aufzuräumen und den Imagewandel der Psychotherapie unterstützen weil Psychotherapie mehr ist und mehr kann, als man auf den ersten Blick vermutet.
Psychotherapie lindert seelisches Leid, lenkt den Fokus auf das Leben im Jetzt und Heute,
hilft beim Verarbeiten der Vergangenheit, ist Ort für persönliche Entwicklung und Reifung,
schafft Klarheit und Orientierung, ist Stütze und Halt in schweren Zeiten, spendet Trost,
bedeutet über essentielle Fragen und Themen zu sprechen und hilft dabei seinen eigenen,
ganz persönlichen Weg im Leben zu finden.
Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich professionelle Hilfe holen
Ängste und Panikattacken:
Vielleicht haben Sie Sorgen und Zweifel, die Sie schon lange begleiten, oder die immer wieder - wie aus heiterem Himmel - über Sie hereinbrechen.
Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass es Ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen hat, dass Sie im Moment keine Orientierung haben und nicht wissen, wie es mit Ihrem Leben weitergehen soll.
Oder Sie leiden unter Ängsten, die Sie daran hindern, Dinge zu tun, die Sie eigentlich gerne tun möchten. Sie ziehen sich dadurch mehr und mehr zurück, meiden soziale Kontakte und fühlen sich eingeschränkt in Ihrem Leben.
Bestimmte Situationen verursachen ein Gefühl von Panik und massiver Angst und Sie wissen nicht, was die Ursache dafür ist und wie Sie damit umgehen können.
Depressionen:
Wenn das Leben grau wird, Sie sich niedergeschlagen, freud- und interessenlos fühlen und Sie bemerken, dass Sie das Leben nicht mehr genießen können. Wenn Sie unter Schuldgefühlen leiden, sich abgestumpft und leer fühlen, vielleicht auch manchmal darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, gar nicht mehr am Leben zu sein.
Burn Out:
Wenn Sie beruflich oder privat sehr gefordert sind, Sie bemerken, dass die Anforderungen Ihre Kräfte übersteigen, Sie sich ausgelaugt, erschöpft und ausgebrannt fühlen.
Zwangserkrankungen:
Vielleicht haben Sie immer wieder Gedanken oder führen Handlungen aus, die Sie eigentlich nicht denken oder tun möchten. Sie fühlen sich darin gefangen, und Sie werden unsicher und ängstlich, wenn Sie den Gedanken und Handlungsimpulsen nicht nachgeben.
Traumatisierungen:
Möglicherweise haben Sie Schreckliches erlebt, sei es Gewalt in jeglicher Form, ein Unfall oder etwas, mit dem Sie niemals gerechnet hätten. Die Gedanken daran lassen Sie nicht los, Sie träumen von den Erlebnissen und haben das Gefühl, wie in der Vergangenheit festzustecken und nicht im Jetzt und Heute zu leben.
Essstörungen:
Wenn Sie Ihr Essverhalten nicht mehr selbst bestimmen, es nicht mehr unter Kontrolle haben und entweder zuviel und ausufernd, oder aber zu wenig essen und hungern. Wenn sich Ihre Gedanken und Ihre Tagesplanung rund um das Thema Essen, Kalorien und Gewicht drehen.
Borderline:
Wenn Sie vor allem in Beziehungen zwischen den Extremen pendeln, Sie zwar Nähe und Intimität suchen, diese dann aber schwer ertragen. Wenn Sie zu Selbstverletzungen wie übermäßigem Alkoholkonsum und Ritzen neigen und Sie das Gefühl haben nicht aus Ihrer Mitte heraus zu leben.
Selbstzweifel und Selbstwertunsicherheit:
Vielleicht empfinden Sie sich selbst nicht als wertvollen Menschen und fühlen sich nichtig und unbedeutend. Sie können Ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten nur schwer erkennen und trauen sich nicht zu sich selbst zu stehen. Oder Sie leben nach den Vorstellungen und Meinungen der anderen und nicht nach Ihren eigenen inneren Wertvorstellungen. Wenn es Ihnen außerdem schwer fällt Grenzen zu ziehen, 'Nein" zu sagen und Ihren Standpunkt gegenüber anderen zu vertreten.
Schlafstörungen und innere Unruhe:
Wenn Sie über längere Zeit Probleme haben ein- oder durchzuschlafen, Sie unter Alpträumen leiden und Sie eine innere Unruhe begleitet, die Sie selbst nicht beruhigen können.
Partnerschaftliche Konflikte und Beziehungsprobleme:
Wenn Sie in Ihrer Partnerschaft immer wieder um dieselben Themen kreisen, Sie aber keine zufriedenstellenden Lösungen finden. Bei Problemen in der Sexualität, wie Unlust und Langeweile in Ihrem Sexualleben. Oder wenn Beziehungen immer wieder zu Bruch gehen und Sie nicht verstehen können wie es dazu kommt.
In all diesen Lebenslagen macht es Sinn sich professionelle Hilfe zu holen, um wieder mehr Lebendigkeit, Freude, Kraft, Genuss und Entschiedenheit im eigenen Leben zu haben
Was ist ein Erstgespräch?
Das Erstgespräch dient einem ersten gegenseitigem Kennenlernen und dem Klären der Anliegen und Ziele an die Therapie. Am meisten Zeit nehmen wir uns im Erstgespräch immer für die Schilderung Ihres Anliegens. Was hat Sie zu mir in die Praxis geführt, welche Probleme und Schwierigkeiten bestehen aktuell, welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an die Therapie?
Das Erstgespräch ist der Start der Psychotherapie und hat daher eine große Bedeutung und Wichtigkeit für den weiteren Verlauf.
Sie können ein Erstgespräch per Mail, Telefon oder Kontaktformular vereinbaren.
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Die Dauer einer Therapie hängt ganz von Ihrem Anliegen, dem Thema, der Frequenz der Termine und den Zielen ab, die wir gemeinsam definieren. In der Regel sind 10-50 Therapiestunden nötig, um eine deutliche Besserung zu erreichen. Je nach Ziel und Fragestellung, kann die Dauer der Therapie diese Stundenanzahl natürlich auch überschreiten.
Wie viel kostet eine Stunde Psychotherapie?
Die Kosten für eine Stunde (50 Minuten) Einzelpsychotherapie (Erstgespräch oder Therapiestunde) betragen 120 €.
Die Kosten für eine Einheit (90 Minuten) Paartherapie betragen 170€.
Für Paare biete ich auch geblockte Termine (zwischen 3 und 5 Stunden) an, da ich die Erfahrung gemacht, habe, dass es oft sehr hilfreich ist intensiv und am Stück an einer Paardynamik zu arbeiten. Solche Termine können auf Wunsch auch am Wochenende stattfinden.
Die Rechnungslegung erfolgt in der Stunde.
Die Bezahlung erfolgt üblicherweise mittels Überweisung und muss nicht in bar in der Stunde erfolgen. Wenn gewünscht, ist aber auch eine Barzahlung möglich.
Bekomme ich Geld von der Krankenkasse zurück?
Ja, die Krankenkassen gewähren einen Zuschuss zur Einzelpsychotherapie:
€ 33,70 – ÖGK
€ 46,60 – BVAEB
€ 45,00 – SVS
€ 46,60 – KFA Graz
(Stand 1.12024)
Weitere Informationen zu den Kostenzuschüssen und die Links zu den nötigen Formularen finden Sie hier: https://www.gesundheitskasse.at
Private Krankenversicherungen übernehmen in den meisten Fällen die vollen Kosten für die Psychotherapie!
Paartherapien werden von den Krankenkassen leider nicht bezuschusst und müssen zur Gänze selbst bezahlt werden.
Was passiert, wenn ich einen Termin absagen muss?
Bitte geben Sie mir so bald als möglich per Mail, SMS oder Anruf Bescheid, wenn Sie einen vereinbarten Termin absagen müssen. Dies ermöglicht die Vergabe des Termins an eine andere Person.
Es ist in Privatpraxen üblich, Termine, die nicht binnen 24 Stunden abgesagt wurden, zu verrechnen. Allerdings ist mir bewusst, dass es nicht immer möglich ist, Termine zeitgerecht abzusagen. Bei nachvollziehbarerer Verhinderung wie Krankheit oder beruflichen/familiären Verpflichtungen bleiben Terminabsagen kostenlos.
Häufen sich kurzfristige Absagen klären wir gemeinsam in einem Gespräch wie damit umzugehen ist.
Nicht abgesagte Termine werden zur Gänze verrechnet.
Was bedeutet "Verschwiegenheit"?
Alle PsychotherapeutInnen sind zur Verschwiegenheit über alle, in Ausübung ihres Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Inhalte, verpflichtet. Sie können sich also sicher sein, dass sorgsam mit allem Anvertrauten umgegangen wird und keine Informationen ohne Ihre Zustimmung an andere weitergegeben werden.
(§15 Psychotherapiegesetz)
Was ist Existenzanalyse und Logotherapie?
Die Existenzanalyse und Logotherapie ist eine in Österreich anerkannte Psychotherapieform. Sie wurde von Viktor Frankl gegründet und von Alfried Längle weiterentwickelt. Sie sieht den Menschen in seiner Freiheit, Verantwortlichkeit, Selbstbestimmung und Gestaltungsmöglichkeit im Zentrum des therapeutischen Handelns.
"Die Existenzanalyse ist Analyse auf ein lebenswertes, erfülltes Leben hin".
(Alfried Längle)
Was ist "Existenzielles Grounding©"?
Existenzielles Grounding© ist eine achtsame Form existenzanalytischer körper-psychotherapeutischer Arbeit.
Bei diesem Ansatz wird der Körper und die Körperlichkeit des Menschen in die Therapie miteinbezogen, denn das körperleibliche Fühlen und Spüren des Da-Seins ist wesentlich für die psychotherapeutische Arbeit. Existenzielles Grounding ist eine Haltung, die wir uns selbst gegenüber einnehmen können. Sie schließt vor allem körperliche Empfindungen und Eindrücke mitein, daher sind wir nicht nur im Kopf und nicht nur kognitiv, sondern auch intuitiv, erlebt und direkt erfahren und quasi am und im eigenen Leib empfunden. Die Haltung, die wir uns selbst gegenüber einnehmen, ist getragen von Akzeptanz, Offenheit und Neugierde. Dies ermöglicht uns, tiefer mit uns selbst in Kontakt zu kommen, uns selbst kennenzulernen und eine wohlwollende Beziehung zu uns selbst aufzubauen, was wiederum ein Grundbaustein ist, um nachhaltige therapeutische Prozesse und Entwicklungen in Gang zu bringen.
Gerald Hüther beschreibt es wie folgt: „Das Denken allein – oder der Verstand, wenn man will, auch der Geist des Menschen – ist kein geeignetes Instrument, um sich damit in der Welt zurechtzufinden, im Gegenteil. Je komplexer die mit Hilfe dieser Ratio gestaltete Lebenswelt wird, (…) desto mehr versagt das rationale Denken, (…) Wir müssen versuchen, die verlorengegangene Einheit von Denken, Fühlen und Handeln, von Rationalität und Emotionalität, von Geist, Seele und Körper wiederzufinden. Sonst laufen wir Gefahr, uns selbst zu verlieren.“ (Hüther 2006, 77)
In der Arbeit mit Paaren lasse ich mich vom "Crucible Approach" von Dr. David Schnarch inspirieren. Diese Herangehensweise orientiert sich am Prozess der lebenslangen Differenzierung der PartnerInnen deren Ziel es ist, echte Nähe, Intimität und Leidenschaft zulassen und erleben zu können. Im Zentrum steht die persönliche Entwicklung und Reifung der beiden Partner: ganz auf den eigenen Beinen im Leben zu stehen, sich selbst Bestätigung und Wert beimessen zu können und sich um die eigenen Ängste und Gefühle kümmern zu können sind wesentliche Bausteine für eine erfüllende Paarbeziehung. Diese Fähigkeiten ermöglichen es einander in Freiheit, Respekt und Aufrichtigkeit wirklich zu begegnen, einander wirklich kennenzulernen und sich so tatsächlich nah zu sein.
"Persönliche Reife zeigt sich darin, daß Sie Ihrem Partner ganz nahe sein können - ob nun bei einer Umarmung oder beim Koitus - und dabei eine tiefe innere Ruhe erleben, sich mit sich selbst im reinen fühlen und eine innige Verbundenheit mit dem Partner spüren. Dies ist der Weg zur Entfaltung Ihres sexuellen Potentials"
(David Schnarch, "Die Psychologie sexueller Leidenschaft")
Wo finde ich weitere Informationen rund um die Themen psychische Krankheiten | Psychotherapie | Psychotherapierichtungen?
Weitere Infos gibt es auf der Seite des steirischen Landesverbandes für Psychotherapie und auf psyonline.
https://www.stlp.at/patientinnen-information/
https://www.psyonline.at/themen
Wohin kann ich mich im Notfall wenden?
Im Notfall steht Ihnen die Akutambulanz des LKH Graz II Standort Süd zur Verfügung 0316 21910
Ebenso das Universitätsklinikum Graz 0316 3850
Diese sind rund um die Uhr geöffnet und erreichbar.
Ebenso 24 Stunden erreichbar, kostenlos und anonym ist die Notfall-Hotline PsyNot: 0800 44 99 33